Grünes Kreuz mit Infoblatt und „Grünen Kisten“

Durch die grüne Brille gesehen ...

… diesmal ein ausgesprochen „grünes“ Thema. Es geht um die grünen Kreuze, die vereinzelt auf Feldern und Wiesen in unserer Region stehen. An einigen ist ein Infoblatt angeheftet. Darauf ist zu lesen, dass die Kreuze ein „… Mahnzeichen gegenüber der Politik und Gesellschaft“ seien und die Verbraucher zum Nachdenken aufrufen solle.“ Wer weiterliest erfährt, dass sich Landwirte über „Auflagenflut“, „Bürokratie“, „Dumpingpreise“, „Flächenverbrauch“ und „Handelspolitik“ beklagen.

In Teilen ist dieser Protest der Landwirte nachvollziehbar und berechtigt. Viele sehen sich in einem Dilemma: Einerseits gilt es den eigenen Betrieb rentabel zu führen, andererseits sind zahlreiche Auflagen zu berücksichtigen.

Leider fehlen auf dem Infoblatt Hinweise auf die „Nebenwirkungen“ konventioneller Landwirtschaft, die es zweifellos gibt. Offen angesprochen, würde das die Sympathie für die Belange der Bauern sicherlich erhöhen.

In der Diskussion ist daher eine faire Agrarwende, mit der nachhaltige und gesunde Lebensmittel erzeugt werden, möglichst aus der Region, mit Rücksicht auf Umwelt- und Tierschutz und nicht zuletzt in respektvollem Dialog.

„Grüne Kisten“ können einen wichtigen Beitrag dazu leisten. (Für das Bild wurden sie extra neben dem Kreuz aufgestellt und fotografiert.)

„Grüne Kisten“ stehen für eine faire Kooperation zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Lebensmittel werden direkt und möglichst von regionalen Erzeugern bezogen. Die Landwirte bestimmen den Preis. Supermärkte und Discounter können keinen Preisdruck ausüben. Ferner existiert ein partnerschaftlicher Kontakt zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Die Produzenten informieren beispielsweise, welche Produkte gerade marktreif sind und gekauft werden sollten. So ein Kaufverhalten kann dann auch die inakzeptabel hohen Lebensmittelverluste reduzieren. „Grüne Kisten“ lösen nicht alle oben genannten Probleme der Landwirte. Sie können aber zur Verbesserung der Situation beitragen, insbesondere wenn bei Direktvermarktern gekauft wird. Aber zusätzlich muss die Politik Landwirte stärker als bisher unterstützen, um die von der Gesellschaft geforderten Aufgaben (z.B. Natur- und Artenschutz) zu gewährleisten.

Rede mit! – OV Scheinfeld von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN