Wärmepumpe bei Sanierung und Wärmenetze in Uffenheim

Bei unserem gut besuchten offenen Stammtisch "grün kontrovers" informierten Armin Häberle und Dr. Thomas Schmidt über die Möglichkeiten der Wärmeversorgung. Für die Wärmewende gibt es verschiedene Möglichkeiten. Nach einer kurzen Einführung unserer stellvertretende Bürgermeisterin und Landrätin Ruth Halbritter startete Armin Häberle mit der ersten Möglichkeit - Wärmenetze.

Armin Häberle hat sich im Rahmen seines Studiums "Energiemanagment und -technik" intensiv mit dem Thema Wärmenetze beschäftigt. Bei einem Wärmenetz handelt es sich vereinfacht dargestellt um eine zentrale Stelle der Wärmeerzeugung, von wo aus die Wärme an verschiedene Häuser verteilt wird, so dass diese keine eigene Heizung benötigen. Der Nutzen liegt darin, dass viele Häuser auf einmal mit erneuerbarer Wärme versorgt werden können. Dafür können verschiedene Energiequellen genutzt werden. Bei uns in der Nähe gibt es dafür z.B. Biogasanlagen oder Geothermie (Erdwärme). Es kann auch eine Mischung aus verschiedenen Quellen genutzt werden. So gibt es unter anderen die Möglichkeit der Sektorenkopplung Strom mit Wärme. Hier wird überschüssiger Strom als Wärme gespeichert was günstiger ist als mit Batterien. Auf den Dörfern ist oft eine Hackschnitzelheizung die erste Wahl. Es geht aber auch kombiniert mit Solarthermie wie es in Weigenheim der Fall ist. In Rudolzhofen sind seit fast 10 Jahren gut 20 Häuser an eine Biogasanlage in Neuherberg angeschlossen, welche von einer Hackschnitzelheizung unterstützt wird. In Uffenheim sich aktuell die Fernwasserstraße und der Bahnberg in der Diskussion. In der Fernwasserstraße laufen bereits die Gespräche mit den Anwohnenden darüber wer Interesse an einem Anschluss an ein Wärmenetz hätte.

Für Dr. Thomas Schmidt, selbstständiger Energieberater, sind hingegen Wärmepumpen fast täglich das Thema, welche eine weitere Möglichkeit zum Beitrag der Wärmewende sind. Die Funktion der Wärmepumpe klingt recht simpel. Eine Wärmepumpe nutzt die Wärme aus der Umgebung um ein integriertes gasförmiges Kältemittel zu erwämen welches dann das Wasser erwärmt. Dabei ist eine Wärmepumpe sehr effektiv. Pauschal wird angenommen, dass eine Wärmepumpe aus 1kwh Strom 3 kwh Wärme macht - je nach Einflussfaktoren können es aber auch 4-5 kwh Wärme werden. In vielen Fällen ist die mit einer Wärmepumpe erzeugte Wärme heute schon günstiger als die einer Ölheizung. Zudem sind ca. 80 % der Gebäude für eine Wärmepumpe geeignet. Auf die Frage, ob eine Wärmepumpe mit einer PV-Anlage kombiniert werden muss antwortete Dr. Thomas Schmidt, dass dies möglich, aber kein muss ist. Man müsse sich dabei bewusst machen, dass die PV-Anlage überwiegend im Sommer den Strom produziert und die Wärmepumpe ihn überwiegend im Winter benötigt. (Anmerkung: Dennoch kann eine Kombination sehr sinnvoll sein, da man es schaffen kann aufs Jahr gerechnet die selbe Menge Strom einzuspeisen, die man zu einem anderen Zeitpunkt wieder aus dem Netz bezieht, so dass man zwar nicht autark ist aber doch zumindest die Menge des selbst benötigten Stroms selbst produziert.)

Aufgrund einer Nachfrage ging Dr. Thomas Schmidt noch auf das Thema Energieausweis ein und erklärte, dass dieser vom Energieberater ausgestellt wird. Es gibt zum einen einen Verbrauchsausweis, welcher allerdings nicht sehr aussagekräftig ist, sondern in dem lediglich der Verbrauch der letzten 3 Jahre angegeben ist. Sinnvoller aber auch aufwendiger ist ein Bedarfsausweis, für welchen der Bedarf rechnerisch ermittelt wird.

Weitere zahlreiche Fragen trugen zu einem lebhaften und interessanten Abend bei - vielen Dank an alle Teilnehmenden!

Die Vorsitzende Yvonne Hirsch beschloss den Abend mit einem Dankeschön an die Referenten und einem Hinweis auf die demnächst stattfindende Sommertour sowie auf den nächsten offenen Stammtisch am 28. Juli.

Datum & Uhrzeit:

Montag, 23. Juni 2025
19:30 Uhr

Adresse:

Alte Kelterei
Amtsgartenweg 13
97215 Uffenheim