Helmut Heinlein mit einem Turmfalken

Naturschützer sorgt sich um Nachwuchs

„Gottes Buch ist die Natur, schon von Ewigkeit gewesen, schade aber ist, dass es immer weniger werden, die es lesen.“ (Helmut Heinlein)

Kennen gelernt habe ich Helmut Hein­lein vor ca. 10 Jahren, als er sich in der AWO (neben seinen Besuchen und ehrenamtlichem Einsatz an den Weih­nachtsfeiern) für den Erhalt der Schwalbennester an der Hausfassade einsetzte. Wegen Beschwerden über den Vogeldreck, welcher sich im Ein­gang sammelte, ging er mit der Bitte zur Geschäftsleitung, Bretter unter den Nestern anzubringen. Womit er Erfolg hatte und heute gilt die AWO als Schwalbenfreundliche Unterkunft.

Aber Helmut Heinlein ist Naturschützer von Jugend an. Heute steht der Klimaschutz mit sei­nen vielfältigen Aufgaben täglich in der Zeitung. Damals war es seine Natur­verbundenheit. Heute kommt noch hin­zu, dass er sich aus Sorge für die Zu­kunft seiner Enkel unermüdlich an allen Ecken und Enden einsetzt.

Helmut Heinlein ist seit über 60 Jahren Jäger beim Bayrischen Jagdverband, seit über 60 Jahren Rassegeflü­gel­züchter, seit über 40 Jahren Imker beim Deutschen Imkerbund. Er zieht und pflanzt seit vielen Jahren Bäume und verpflanzt sie als Flurwart an Weg- und Ackerrändern. Doch erlebt er auch Zerstörung seiner Arbeit durch Un­achtsamkeit, oder wenn zu nah am Blühstreifen geackert wird. Er besitzt eine Streuobstwiese mit 36 Obst­sorten, welche er ebenfalls selbst anlegte. Deshalb liegt ihm der Erhalt jedes einzelnes Baumes am Herzen. Mit dem Erhalt und den Pflanzungen ist dem Klima am besten geholfen.

„Wenn der Großvater nichts pflanzt, kann der Enkel nichts ernten“.

Helmut Heinlein ist Ansprechpartner für Turmfalken und Schleiereulen (ver­hindern die Vermehrung der Mäuse) und stellt seit rund 30 Jahren selbst die Nistkästen her. Seit 1987 fertigt er die­se aus Sägespänen, Zement und Wasser.

Er pflegt seit 1988 Vogelnistkästen, mittlerweile 118 Stück, welche er im Gemeinschaftsjagdrevier Abtsgreuth/Mittelsteinach betreut. Durch diese regelmäßige Betreuung ist ihm der Verlust an Artenvielfalt nochmal direkt vor Augen geführt worden:

Die Hälfte der Kästen blieb im letzten Jahr leer und die andere Hälfte trug Gerippe von Jungvögeln, Altvögeln beim Brüten oder verlassene Eier. Die Vögel sind verhungert und/oder ver­durstet, wie er vermutet.

In diesem Zuge ist er der Ansicht, dass das Heckenschnittgesetz verändert werden sollte, welches besagt, dass vom 1.November - 28.Februar dieser Schnitt erfolgen muss. Aber die Wie­den- und Haselsträucher mit ihrem Pollenreichtum haben bis dahin ent­weder noch nicht geblüht, oder sind noch nicht verblüht- so dass den Wild- und Honigbienen und anderen Insek­ten die Nahrung fehlt. Folglich sollte die Frist für diese beiden Sträucher verlängert werden.

Außerdem ist es unerlässlich das Mulchen einzustellen, da unter einer Mulchschicht die wertvollen Pflanzen für die Insekten und Vogelwelt er­sticken. Weiterhin hat das frühe Aus­mähen (vor der Blüte) für die Boden­brüter (z.B.Lerche) verheerende Aus­wirkungen (Zerstörung der Gelege), aber auch Rebhühner, Fasane und Feldhasen finden dadurch zu wenig Nahrung.

Ein weiteres Feld des Artenschutzes ist der Schutz der Waldameise, da sie Gesundheitspolizei und Schutzmacht unserer Wälder ist. Die Ameisen stär­ken das biologische Gleichgewicht un­serer Wälder, indem sie z.B. den Bor­kenkäfer und sonstige Schadin­sekten im Umkreis von 120-150 Metern bekämpft.

Das Fazit seiner Sorge um Nach­wuchs/Nachfolger lautet:

„Die Schöp­fung, in der wir leben dürfen, braucht unsere Hilfe“

Helmut Heinlein ist gerne bereit, Men­schen, ob jung oder alt, einzuweisen und Tipps zu geben, wo Jede und Jeder an seinem Ort, sich für Vogel, Ameise, Bienen, Pflanzen einsetzen will.

„Gottes Buch ist die Natur, schon von Ewigkeit gewesen,

gut ist, dass es wieder mehr werden, die es lesen.“ (Helmut Heinlein)

 

Ihre Petra Langguth