Symbolbild

Motorengeheul durch unsere Wälder

Wieder einmal beantragte der MSC-Aisch­grund im ADAC e.V. die Geneh­migung für seine Zuverlässigkeitsfahrt „Rund um den Aischgrund“. Und wieder einmal stimmte der Gemeinderat mit einer Mehrheit von 9 gegen 4 Stimmen dem Antrag zu.

Angesichts der Situation unserer Wäl­der, die eigentlich hinlänglich bekannt sein sollte, kann man sich über solche Beschlüsse nur verwundert die Augen reiben. Auch wenn der MSC zugesagt hatte, eventuell entstehende Schäden auszubessern – wie will er das denn machen? Die verdichteten Böden loc­kern? Gestank und Abgase aus der Luft zurückholen? Verletzte Bäume behan­deln? Das aufgeschreckte und sowieso schon unter enormen Druck stehende Wild beruhigen? Alles unmöglich. Wo­durch deutlich wird, daß es bei der Zusage für Ausbesserungen lediglich um materielle Schäden an nicht-natür­lichen Gütern gehen kann. Einen be­schä­digten Zaun kann man ersetzen – einen beschädigten Baum nicht.

Man muß sich daher fragen, wie lange derartige aus der Zeit gefallene Veran­staltungen überhaupt noch durchgeführt werden sollen. Sie wirken wie urzeitliche Fossile in einer fragilen Umwelt. Und auch das Thema „Zuverlässigkeitsfahrt“ ist einfach absurd. Wenn die Zuver­lässigkeit von Fahrzeugen geprüft wer­den soll dann bitte beim TÜV und nicht in Wald und Flur, wo sie eigentlich gar nicht fahren dürfen.

Ursula Pfäfflin Nefian