Christine Wolf-Mutzke bei der Müllsammlung des grünen Ortsverbands 2024

In die andere Richtung: Jetzt

Liebe Nachbarinnen, Freundinnen, Men­schen mit Verantwortung für das Leben,

da sind wir nun angekommen. Es ist sichtbar, fühlbar, nachweisbar, dass auch wir hier bei uns betroffen sind von Erderwärmung, Klimaverän­de­rung, Artenschwund und allen Folgen da­raus wie Dürresommer, Wälder­ster­ben, und auch Starkregenereig­nissen. Was können, wollen, müssen wir tun, wenn wir die Augen aufmachen und nicht weiter wegschauen. Was kannst du, was kann ich tun?

Nicht mehr abwarten und die Verant­wortung bei der Politik lassen. Wir ha­ben ja das Glück, auf Landkreis­ebene einen engagierten Landrat zu erleben, der sich offensiv für viele Aspekte zum Erhalt der Natur ein­setzt. Und der die Kraft hat andere zu motivieren.

Auf Gemeindeebene kann viel mehr getan werden. Und da sind auch wir gefragt:

Mit unserer Akzeptanz für natürliche Ve­getation im öffentlichen Bereich. Dafür, dass die heimische Flora nicht während der Blütezeit gemäht wird; dass der heimischen Flora den Vor­zug gegeben wird vor Anpflanzungen, die nicht dem hier gegebenen Le­bens­raum entsprechen. Das gilt auch für das Ausbringen von Blühwiesen­sa­men, der nicht unseren Standort­bedin­gungen entspricht. Ohne Blumenerde und ohne Spritz- und Düngemittel stellen sich schnell die heimischen Pflanzen ein. Dasselbe gilt für Stauden und Bäume. Die Vo­raus­setzungen liegen im Stand­ort und in der Bodenbe­schaf­fenheit.

Gewöhnen wir uns zurück an die Viel­falt und den Anblick der hier heimi­schen Pflanzen.

Und was können wir in unseren Gär­ten und zum großen Teil versiegelten Flä­chen tun? Öffnen Sie einen Teil der Versiegelung, pflanzen Sie einen Hof­baum.

Neuanpflanzung standorttypischer Hec­ken und Bäume. Haselsträucher, Eberesche und Holunder und den Wild­wuchs von Pflanzen erlauben. Wie wunderbar, wenn Nachtkerze und Goldrute, Habichtskraut und Schaf­gar­be und vieles andere, bei uns Lebens­raum finden. Gerne kombiniert mit Pflan­zen der alten Bauerngärten. Da­zwischen Kohl- und Zwiebelpflanzen und jede Menge Kräuter wie Thymian, Salbei, Ros­marin.

Da stellen sich schon im ersten Jahr Insekten ein. Und damit Vögel. Sorgen Sie für Nistmöglichkeiten.

Bieten Sie Lebensraum für Igel in Laubhaufen, für Eidechsen in Stein­haufen, für sich selbst im Schatten von heimischen Laubbäumen.

Begrünen Sie ihre Häuser und sorgen damit für ein angenehmes Klima in ihrem Haus.

Machen Sie sich auf für das Wunder der Natur. Für das Geschenk, das die Erde für uns bereithält.

Wasser

Wir sind abhängig von reinem Was­ser. Wasser ist ein unersetzbares und nicht beliebig vermehrbares lebens­wichti­ges Gut für Menschen, Tiere und Pflan­zen. Wasserwirtschaftliche Pla­nun­gen haben nicht überall den not­wendigen Stellenwert in Bezug auf Naturschutz, Forst und Verkehr. Auf die Ausweitung neuer Baugebiete. Inzwischen wird sogar die Freihaltung von Überschwemmungsgebieten in Frage gestellt.

Landwirtschaft

Hoffnung macht ein Artikel in der FLZ vom 1.7. diesen Jahres. Überschrift: Es geht auch ohne Handelsdünger. „Vielfalt statt Einfalt“ war eines der Themen, die der stellvertretende Kreis­obmann Johannes Buchner bei einer Felderrundfahrt angesprochen hat. Artenvielfalt schützen und vorant­reiben war sein Anliegen. Vernetzung der Lebensräume sei der Schlüssel, um Nützlinge am Leben zu halten. Das bedeutet Hecken, Bäume, Bio­top­ver­netzung. Von massivem Ge­brauch von Handelsdünger wurde abgeraten.

Es geht vor allem um Selbst­ver­ant­wortung, Achtsamkeit und sparsa­men Ge- und Verbrauch der Lebens­grundlagen: Boden, Wasser, Luft.

Kennen Sie das 4. Gebot: du sollst Vater und Mutter ehren….?

Erweitern wir es auf: Du sollst Vater Himmel und Mutter Erde ehren, auf dass es dir wohl ergehe und du lange lebest auf Erden.

Machen wir die Erde wieder gesund und erleben Lebensfreude und Gesundheit in und bei uns Menschen.

Christine Wolf-Mutzke