Neue Streuobstbäume gepflanzt dank Förderung. Foto: L. Klein

Durch die grüne Brille gesehen ...

… ist die Förderung von Streuobst Neu-Pflanzungen eine gute Idee. Seit der Initiative „Rettet die Bienen“ wird den Streuobstwiesen wieder mehr Beachtung geschenkt. Nachdem die Fördermaßnahme “Streuobst für alle“ des Landwirtschaftsministeriums in Bayern im Internet bekannt gegeben wurde, haben wir Imker/innen in unserem Ortsverband Bündnis 90 Die Grünen schnell reagiert. Denn gerade die Honigbienen profitieren von Streuobst in Form von Pollen sowie Nektar – und die Bestäubung fördert den Obstertrag.

Am genannten Förderprogramm können zwar Einzelpersonen als Empfänger der geförderten Bäume teilnehmen, aber der Förderantrag kann nur von Kommunen oder Vereinen gestellt werden. Tino Riedel als Vorstand unseres Imkervereins Oberer Ehegrund e.V. war sofort bereit, die Antragstellung in die Wege zu leiten: keine ganz einfache Entscheidung, da der Verein erst einmal alle bestellten Bäume bezahlen muss, ehe die Fördergelder dafür fließen.

In kurzer Zeit konnten insgesamt 85 Bäume vom Verein beantragt werden (die Höchstzahl war übrigens 100). Eine Baumschule in unserer Region hat für die Interessenten eine umfangreiche Liste mit teilweise alten und seltenen Apfel-, Birnen- und Zwetschensorten zusammengestellt. Darunter kuriose Namen wie „Großer Katzenkopf“ (eine Birne) oder „Schafsnase“ (ein Apfelsorte). Genehmigungsfähig waren ausschließlich wurzelnackte Hochstämme. Die Kosten für die Bäume werden vom Förderprogramm übernommen. Pflanzung, Befestigung und Pflege sind dann von den Teilnehmenden an „Streuobst für alle“ zu übernehmen. Die Empfänger/innen der Bäume wurden der Behörde zusammen mit den Flurnummern der neuen Standorte gemeldet. So ist jetzt beispielsweise erstmals die auf dem Bild gezeigte lange Streuobstzeile angelegt worden. Die Bienenvölker im Vordergrund (und die Imkerin) werden die demnächst zu erwartende Blütenpracht zu schätzen wissen.

Bei aller Freude über das Programm wäre allerdings der Erhalt der bereits vorhandenen Streuobstbestände eigentlich noch wichtiger als die Anpflanzung neuer Bäume. Und richtig ökologisch wertvoll sind gerade die extensiv genutzten Wiesen mit altem Baumbestand. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten finden dort besondere Rückzugsräume in einer sonst sehr auf- und ausgeräumten Landschaft. Ganz nebenbei liefern die Anlagen u.a. Äpfel und Birnen, die sich besonders für die regionale Herstellung von Obstsäften eignen.

W. Sichert-Hellert

Rede mit! – OV Scheinfeld von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN


Termin des OV Scheinfeld:

Am Dienstag 25. April 2023 ab 19:30 Uhr im Restaurant Sorbas, Kirchstr. 26 in Scheinfeld. Interessierte sind herzlich willkommen.