Walk & Talk Stadtgrün zeigt Bedeutung der urbanen Vegetation
Die Vorsitzenden des Ortsverbandes, Heidi Herrmann und Michael Lappler, begrüßten die Anwesenden, darunter auch Stadträtin Annemarie Bruckert, vor der Stadtgärtnerei. Anschließend übernahm Tobias Schmidt, der Leiter der Stadtgärtnerei das Wort. Unterstützt von der Landschaftsgärtnerin der Kiliani Klinik Heidi Stöhr, wurde umfangreiches Fachwissen präsentiert.
Der Rundgang begann in den Gewächshäusern der Stadtgärtnerei, wo die Teilnehmenden die Aufzucht der Pflanzen begutachten konnten, die später den Kurpark und das Stadtgebiet verschönern werden. "Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen als den des Gärtners. Die Arbeit im Grünen ist ausgesprochen beruhigend, und man kann an unseren Mitarbeitenden sehen, wie gesund die Natur macht", erklärte Tobias Schmidt. Er berichtete stolz, dass unter den 15 Mitarbeitenden der Stadtgärtnerei von Oktober bis Februar kein einziger Krankheitstag zu verzeichnen war.
Im Anschluss führte Schmidt die Gruppe durch den 40 Hektar großen Kurpark und erläuterte innovative Pflegekonzepte wie die sogenannten „Akzeptanzstreifen“ – eine Methode, bei der nur die Randbereiche der Wiesen gemäht werden, um sowohl ökologische Vielfalt zu fördern als auch ein gepflegtes Erscheinungsbild zu wahren.
Ein besonderer Fokus lag auf der Bedeutung von Stadtbäumen für das urbane Mikroklima. „Bei 35 Grad im Schatten sind versiegelte Flächen kaum auszuhalten, da sie sich stark aufheizen. Unter Bäumen findet man dagegen wohltuende Kühle“, betonte Heidi Herrmann. „Wie wir unsere Autos im Sommer vorzugsweise im Schatten parken, braucht auch unsere Stadt mehr Bäume und Grünflächen als natürliche Klimaanlagen.“
In der nordwestlichen Ecke des Kurparks besichtigte die Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern gestiftete Bäume. Die Kastanienallee und der historische Ahornbaum am Bahnhof bildeten weitere Stationen der Tour. Schmidt erläuterte dabei das städtische Baumkataster, in dem alle Bäume erfasst und hinsichtlich ihrer Sicherheit klassifiziert werden sollen.
Auf Nachfrage von Stadträtin Bruckert klärte Schmidt zudem über die kürzlich erfolgte Behandlung einiger Bäume im Stadtgebiet auf: "Hier wurden natürliche Nematoden eingesetzt, um den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen – eine ungiftige und für Menschen ungefährliche Methode."
Am Ende der zweistündigen Veranstaltung unterstrichen die Teilnehmenden die Bedeutung alter Bäume für die Sauerstoffproduktion und das Stadtklima. "Ein alter Baum produziert so viel Sauerstoff wie 200 kürzlich gesetzte Jungbäume", lautete eine der beeindruckenden Erkenntnisse des Tages.
„Mit Blick auf die bevorstehende Landesgartenschau wird der Erhalt unseres Stadtgrüns immer wichtiger“, resümierte Michael Lappler. „Wir freuen uns, dass so viele Bürgerinnen und Bürger Interesse an diesem wichtigen Thema zeigen und hoffen, dass unser Walk & Talk zum besseren Verständnis für die Bedeutung urbaner Vegetation beigetragen hat.“
Zu unserem Appell "Stadtbäume erhalten":